Glaubenssätze ändern – Hilfe, bei mir funktioniert das nicht!

23. Februar 2020

Was du über die Arbeit mit festen Denk- und Verhaltensweisen wissen solltest

Alte Glaubenssätze auflösen und feste Gewohnheiten ändern – hast du das schon versucht? Hattest du dabei nachhaltigen Erfolg? Kommt es dir manchmal so vor, als könntest du dich nicht weiterentwickeln? Du willst es und hast auch schon versucht, dich zu verändern, aber die Veränderung stellt sich nicht dauerhaft ein? Verlierst du den Glauben daran, dass irgendetwas bei dir hilft, weil du schon verschiedene Wege erfolglos versucht hast? Neigst du dazu, alles zu belassen wie es ist, weil dir scheinbar nichts anderes übrigbleibt?

Ich wurde vor kurzem mal wieder gefragt, ob Coaching funktioniert. Da ich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert werde, ist es mir wichtig, dir heute etwas über dieses Thema zu erzählen. Ich finde, du verdienst die Wahrheit. Vorab kann ich sagen: Ja, Coaching funktioniert! Doch vielleicht nicht so, wie du glaubst…

Die Illusion

Die Branche der persönlichen Weiterentwicklung führt uns leider häufig zu dem Irrglauben, dass es ganz einfach ist, unsere Glaubenssätze und unser Verhalten zu verändern. Eine Coachingstunde hier, eine Affirmation dort, noch ein paar Visualisierungen und eine Meditation da – und tada! Schon bist du deine alten Glaubenssätze los und kannst das Leben deiner Träume leben. Kommt dir das bekannt vor? Glaubst du, dass das funktioniert? Oder hoffst du, dass das funktioniert?

Viele Menschen unterliegen der Illusion, dass Glaubenssätze von heute auf morgen erfolgreich verändert werden können, wenn man nur den richtigen Coach, das richtige Tool, das richtige Seminar besucht oder die richtige Methode gefunden hat. Wenn die Veränderung nicht gleich gelingt, taugt die Methode, das Seminar oder der Coach nichts.

Diese Annahme ist verständlich. Schließlich erzählen uns viele Coaches, Trainer und Berater da draußen, dass das funktioniert. Dass sie DIE einzigartige Methode haben, um unsere Probleme im Nu zu lösen und manipulieren uns damit oft, eine Kaufentscheidung zu treffen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Veränderung von festgefahrenen Denk- und Verhaltensmustern nicht auf die schnelle Art funktioniert. Und vielleicht kannst du das mittlerweile auch aus eigener Erfahrung sagen.

Ich würde dir gerne etwas anderes erzählen, doch es wäre nicht ehrlich – und ich will ehrlich mit dir sein. Persönliche Weiterentwicklung ist ein Prozess, der seine Zeit braucht und kein Ziel, das du von heute auf morgen erreichst. Warum das so ist und wie du dennoch eine Veränderung erfolgreich in deinem Leben erschaffen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Körper, Geist und Seele – Veränderung auf drei Ebenen

Kurzfristige Veränderungen sind einfach möglich. Eine langfristige Veränderung ist oft schwierig, doch zeitgleich das, was wir uns wirklich wünschen. Wie kann das gelingen? Nachhaltig wird für mich eine Veränderung immer dann, wenn sie auf den drei Ebenen Körper, Geist und Seele stattfindet. Der Geist steht für den Verstand. Ich muss verstehen, was in mir vorgeht und was ich, aus welchen Gründen, verändern möchte. Der Körper steht für die Ausführung. Ich muss mein Verhalten auch entsprechend anpassen an das, was ich verändern möchte. Die Seele steht für das Bedürfnis. Das Gefühl. Ich muss spüren, worum es mir geht und wie sich die Veränderung anfühlt, um sie in mir zu aktivieren, stärken und als Antrieb nutzen zu können.

Es gibt viele wirkungsvolle Tools, Methoden und Übungen, mit denen du auf den verschiedenen Ebenen eine Veränderung erreichen kannst. Das steht außer Frage. Nachhaltig wird es für mich jedoch erst dann, wenn du alle drei Aspekte: Geist, Körper und Seele vereinst, weil du aus diesen drei Aspekten bestehst und dein Leben aus diesen drei Aspekten heraus lebst. Wenn du eine Ebene vernachlässigst, wird sich eine Veränderung sehr wahrscheinlich nicht oder nur kurzfristig einstellen.

Lass mich dir ein einfaches Beispiel geben.

Der Verzicht auf Zucker

Stell dir vor, du willst keinen Zucker mehr essen. Du weißt vom Kopf her, dass Zucker ungesund und schädlich ist und willst deswegen darauf verzichten. Du sehnst dich nach dem Gefühl von Klarheit und Energie, das du hast, wenn du keine Süßigkeiten isst und lässt dieses Gefühl dein Antrieb sein. Das ist dein Warum. Wissen und Gefühl reichen jedoch nicht. Die Veränderung wird erst dann in deinem Leben sichtbar sein, wenn du auch den Körper mit einbeziehst und dein Verhalten änderst, sprich: keinen Zucker mehr isst.

Klingt einfach. Ist jedoch nicht immer so leicht.

Es kann schwerfallen, bekannte Verhaltensweisen zu verändern, obwohl du weißt, dass sie dir nicht guttun. Vielleicht wird es dir eine Weile gelingen, doch dann fällst du wieder und wieder in alte Muster und ärgerst dich darüber, weil du es doch eigentlich besser wissen solltest. Kennst du das?

Woran kann das liegen? In dem von mir genannten Beispiel könnte natürlich auch Zuckersucht eine Rolle spielen, doch lassen wir diese mal außen vor. Ein anderer Grund kann darin liegen, dass du bei der Veränderung eine der drei Ebene nicht ausreichend berücksichtigt hast. Was meine ich damit?

Gewohnheiten ändern auf drei Ebenen

Bleiben wir beim Beispiel mit dem Zucker. Jedes Verhalten unterliegt einem Bedürfnis. Dieses Bedürfnis ist uns oft nicht bewusst. Wir verhalten uns einfach auf eine gewisse Art und haben das Gefühl, nicht anders zu können, als uns auf diese Art zu verhalten. Dieses Bedürfnis wird oft von einem Glaubenssatz angetrieben, zum Beispiel: „Ich brauche meine tägliche Schokolade.“ Bei einem Verhalten ist das Wesentliche nie das Verhalten selbst (Schokolade essen), sondern immer das Gefühl, das sich durch dieses Verhalten einstellt.

Wann und warum isst du Zucker? Die Antworten auf diese Frage können dich zu deinem Gefühl und Bedürfnis führen. Vielleicht isst du immer Schokolade, wenn du deprimiert von der Arbeit nach Hause kommst? Die Schokolade beruhigt dich und schenkt dir ein Wohlgefühl?

Nehmen wir an, du isst Schokolade, weil du sie zur Beruhigung brauchst. Wenn Zucker für dich nun der einzige Weg ist, um innerlich ruhig zu werden und du nun auf Zucker verzichtest – Was glaubst du, was passiert? Dein Körper wird noch stärker nach Zucker verlangen, vor allem in Phasen, in denen du traurig und innerlich unruhig bist, weil dein inneres System dir sagt: „Hey ich brauch was zur Beruhigung. Und Zucker ist das Mittel der Wahl. Erinnere dich: Ich kann nicht ohne meine Schokolade!“ Der Verzicht auf Zucker wird dir, wenn überhaupt, nur kurzfristig gelingen.

In diesem Fall ist es wichtig zu verstehen, warum du so sehr nach Zucker verlangst (warum du dich so verhältst, wie du dich verhältst), um das Gefühl und Bedürfnis dahinter zu erkennen. Erst dann verstehst du, warum du bisher keinen Erfolg bei der Veränderung hattest und erst dann kannst du einen neuen Weg finden, wie du dir das Bedürfnis nach innerer Ruhe, das dir der Zucker schenkt, anderweitig erfüllen kannst. Dann kann der Verzicht auf Zucker nachhaltig gelingen.

Es lohnt sich noch ein weiterer Blick: Warum kommst du deprimiert von der Arbeit nach Hause? Hier könnte ein mangelnder Selbstwert dahinterstecken. Dann lohnt es sich zusätzlich an diesem Thema zu arbeiten, damit du nicht mehr so oft in das Gefühl der inneren Unruhe und Niedergeschlagenheit kommst und Strategien zur Beruhigung immer weniger brauchst.

Merkst du wie komplex das Thema sein kann? Dabei hat alles damit begonnen, dass du „einfach“ auf Zucker verzichten willst.

Es ist immer wichtig, alle drei Ebenen – Körper, Geist und Seele – bei einer Veränderung zu berücksichtigen, damit sie nachhaltig ist.

Warum gelingt eine Veränderung trotzdem in den wenigsten Fällen von heute auf morgen? Warum reden alle davon, dass es leicht ist, Glaubenssätze zu verändern, doch bei dir funktioniert es nicht? Um das zu verstehen, möchte ich dir im folgenden Abschnitt die Arbeit mit Glaubenssätzen besser begreiflich machen.

Feste Glaubenssätze verändern – Was passiert dabei?

Um Glaubenssätze verändern zu können, müssen sie angeschaut und bearbeitet werden, sie müssen bewusst gemacht und dann transformiert werden. Um das im Coaching zu erreichen gibt es verschiedene wirkungsvolle Methoden und Tools, wie zum Beispiel auch The Work. Doch damit ist es nicht getan. Dann fängt die eigentliche Arbeit oft erst an.

Denn was passiert bei der Arbeit mit Glaubenssätzen? Es geht nicht darum, einen negativen Glaubenssatz schwuppdiwupps in einen positiven umzuwandeln und dann ist die Sache erledigt. Das wäre schön, gebe ich zu. Da Glaubenssätze jedoch eine Überzeugung sind, die seit Jahr(-zehnt)en in dir existieren, sind sie fest in dir verankert. Sie sind schon zu einem inneren Leitsystem geworden. Daher geht es erst einmal darum, die festgefahrenen Glaubenssätze zu lockern und aufzubrechen, damit sie zerfallen und neue Gedanken an deren Stelle treten können. Lass mich dir das an einem bildhaften Beispiel genauer erklären.

Der Garten in dir

Stell dir Gedanken wie Samen vor. (Ja ich weiß, ich nehme gerne Samen und Blumen zur Veranschaulichung. Passt meiner Meinung nach oft sehr gut 🙂 ) Festgefahrene Glaubenssätze sind wie Samen, die lange gepflegt wurden. Was passiert mit einem Samen, der gut gepflegt wird? Er wächst und gedeiht. Mittlerweile ist aus dem Samen eine stattliche Pflanze herangewachsen mit tiefen Wurzeln, die sich fest im Boden verankert hat.

Nun willst du diesen Glaubenssatz – diese verwurzelte Pflanze – verändern. Austauschen. Du willst sie aus dem Boden herausreißen und eine neue, gesündere Pflanze an deren Stelle setzen. Diese neue Pflanze soll bitte ebenso groß und stark sein wie die alte. Und das alles soll auch bitte sofort von statten gehen!

Das ist es, was wir so oft wollen, wenn wir unsere alten Glaubenssätze verändern möchten, nicht wahr? Schnell weg mit dem alten Glaubenssatz und her mit einem neuen und besseren Gedanken, der fest in dir verankert ist. Und ein einziges Tool, Seminar oder Coaching soll dabei helfen.

Fühlst du dich ertappt?

Ich mich auch.

Ich verstehe deinen Wunsch nach schneller Veränderung sehr gut. Vielleicht begleiten dich deine alten Glaubenssätze schon lange und nehmen dir viel von deiner Energie und Lebensfreude. Vielleicht hast du dich auch schon sehr bemüht und an dir gearbeitet und willst endlich ein Ergebnis sehen. Doch wir sind leider keine Baumschule, in der wir einen Baum so einfach entwurzeln, entsorgen und einen neuen großen Baum an dieselbe Stelle einpflanzen können.

So funktioniert das nicht.

So funktioniert Gärtnern nicht.

Wir sind nämlich der Gärtner unserer Saat. Der Gärtner über das, was in unserem Geist wächst.

Lerne Gärtnern

Wie ein unerfahrener Gärtner dürfen wir oftmals erst das Gärtnern lernen, bevor die richtige Saat wachsen kann. Zu Beginn machen wir häufig „Fehler“ und treffen falsche Entscheidungen: Wir verwenden den falschen Dünger oder die falsche Saat. Wir sorgen für zu wenig Licht oder zu wenig Schutz und wissen das oft nicht einmal. Wir verändern uns im Geist, aber nicht auf der Gefühlsebene. Wir verhalten uns anders, aber berücksichtigen unser wahres Bedürfnis nicht – oder umgekehrt. Wir sind nicht ausdauernd genug oder arbeiten nicht mit genug Sorgfalt. Wir denken jedoch nicht daran, dass wir etwas Übersehen oder zu wenig Erfahrung und Wissen haben könnten.

Wir sehen nur, dass das Ergebnis nicht das ist, was wir haben wollten und verurteilen uns dafür, dass wir zu blöd zum Gärtnern sind oder die Saat einfach schlecht war.

Kommt dir das bekannt vor?

Wie soll eine neue Pflanze bereits fest in dir verwurzelt sein, wenn die alte noch tief im Boden verankert ist und der neue Same noch nicht mal gepflanzt ist? Wie soll ein neuer Glaubenssatz den alten ersetzen, wenn der alte noch festen Halt hat?

Was darf für diese wunderbare Veränderung passieren?

Die alte Pflanze mit den tiefen Wurzeln muss aus dem Boden gelockert werden. Sie muss instabil werden bis sie keinen Halt mehr hat. Bis sie keinen Nährboden mehr hat und eingeht. Zeitgleich muss ein neuer Samen gepflanzt werden, der ihren Platz einnimmt.

Dieser neue Same braucht besondere Aufmerksamkeit. Denn noch ist die alte Pflanze im Boden verwoben und nimmt dem neuen Samen den Platz und die Nährstoffe weg. Zudem hat der neue Samen noch keine Wurzeln gebildet und keinen festen Halt. Äußere Einflüsse können ihn leicht umwerfen, wenn er sich zart aus der Erde wagt. Es bedarf umsichtiger Pflege (Wasser, Licht, Schutz, Nährstoffe) und Zeit, um den Samen zum Wachsen zu bringen und genauso groß und stark werden zu lassen.

Dein alter, hinderlicher Glaubenssatz ist fest in dir verankert und muss ebenso wie die alte Pflanze zunächst in seiner Substanz bröckeln, locker werden, um aufgelöst und ersetzt werden zu können. Das heißt, du darfst erkennen und fühlen, dass dieser Gedanke nicht mehr der Wahrheit entspricht. Erst dann wirst du den Glauben an ihn aufgeben können und ihm damit den Nährboden nehmen. Zeitgleich muss ein neuer Gedanke in dir gepflanzt werden, der den alten ersetzt. Dieser neue Gedanke ist noch nicht stabil. Der alte ist noch sehr präsent. Ebenso kann er leicht durch äußere Einflusse – fremde Meinungen oder Erfahrungen in seinem Wachstum gehindert werden. Er braucht wie eine zarte Pflanze deine ganzheitliche Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge, um Überleben und groß werden zu können.

Dieser Prozess braucht Zeit. Verständlich, oder?

Jeder (Wachstums-)Prozess braucht Zeit, weil er aus den drei Schritten Input, Verarbeitung und Output besteht. Was das bedeutet, erkläre ich dir nun etwas genauer.

Der Wachstumsprozess in drei Schritten

1. Input – Ich führe etwas hinzu

Bei einer Blume können das Wasser oder Nährstoffe sein, bei der Arbeit an dir ein Tool, ein Tipp, eine Information oder Methode sein, die du dir zuführst. Schenke dir den Input, den du brauchst, um Wachstum in deinem Leben anzstoßen. Dieses Zuführen kann bewusst durch ein Buch, ein Blog, ein Coaching oder ein Seminar geschehen – oder unbewusst durch das Leben selbst, in dem es dir eine Erfahrung und eine Erkenntnis schenkt.

2. Verarbeitung – Ich verwerte den Input

Dann kommt die Phase der Verarbeitung. Erlaube dir, dass Neues in dir reifen kann. Erlaube dir Ruhe – und Zeit. Irgendwann ist genug. Es ist genug vorhanden. Es braucht keine neuen Bücher und Methoden mehr. Die Pflanze braucht nicht noch mehr Wasser und noch mehr Dünger. Was sie braucht ist Zeit. Zeit, um das Wasser und den Dünger aufzunehmen und zu verarbeiten. Was du brauchst ist Zeit, um das Gelernte aufzunehmen und auch über einen längeren Zeitraum anzuwenden und Erfahrungen zu sammeln.

3. Output – Veränderung wird sichtbar

Ganz automatisch wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem sich eine Entwicklung zeigt. Der Input wurde aufgenommen, erfolgreich verarbeitet und hat eine Veränderung zur Folge. Wachstum ist geschehen. Die Blume ist größer geworden. Dir gelingt es im Alltag, deine unbewussten Gedanken bewusst zu machen und anders zu reagieren, als sonst. Es sind die kleinen oder großen Erfolge in deinem Leben, die du wahrnimmst, weil du das Gelernte mit immer mehr Erfolg anwenden kannst.

Was braucht es neben Zeit noch, um erfolgreich zu gärtnern?

  • Es braucht Wissen. Wissen um den Wachstumsprozess, die Saat und deren Pflege.
  • Es braucht Liebe zum Ergebnis.
  • Es braucht Geduld, Ausdauer und Liebe für das Gärtnern selbst.

Dann kann dank guter Fürsorge das zum Blühen gebracht werden, was gesät wurde.

Mit Glaubenssätzen verhält es sich genauso.

  • Es braucht das Wissen um deine Gedanken und den Prozess dahinter.
  • Es braucht Liebe zum Ergebnis.
  • Es braucht Geduld, Ausdauer und Liebe für die Arbeit an dir selbst.

Dann kann dank guter Pflege, mit Achtsamkeit und Hingabe der Gedanke in dir reifen, den du wachsen lassen willst.

Lass dir helfen

Vor allem zu Beginn der „Neubepflanzung“ kann es ganz leicht passieren, dass die alte Pflanze noch sehr dominant ist und den neuen Samen verdrängt oder der Schutz gegen äußere Einflüsse zu schwach ist, um die neue Pflanze in ihr Wachstum zu bringen.

Dein alter Glaubenssatz ist noch zu präsent, als dass der neue reifen (und greifen) kann. Selbstzweifel, Ängste, negative Aussagen von deinen Mitmenschen oder schlechte Erfahrungen führen dazu, dass der Gedanke in dir genährt wird, den du eigentlich nicht mehr nähren möchtest. Und genau deshalb kann es sehr hilfreich sein, von einem Coach persönlich begleitet zu werden, der diesen Prozess und dein Wachstum unterstützt (und auf gewisse Art beschützt), damit die Veränderung in dir und deinem Leben nachhaltig sichtbar werden kann.

Klingt nach viel Arbeit?

Schöner wäre es, wenn ich dir sagen könnte, dass ich DAS EINZIGARTIGE TOOL habe, mit dem du von heute auf morgen deine alten Glaubenssätze und dein Verhalten nachhaltig verändern kannst?

Ja, das wäre schön, doch das kann ich nicht und will ich nicht – weil ich dieses Tool nicht habe und ich es dir auch nicht weißmachen will. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht daran, dass andere dieses Tool haben. Es klingt nur attraktiver und lässt sich besser verkaufen.

Es gibt wunderbare Tools, Methoden und Übungen, die bei der Arbeit mit Glaubenssätzen und bei Veränderungen helfen und im Coaching Anwendung finden. Die dabei helfen, die nötigen Impulse zu setzen und Erkenntnisse für dich zu gewinnen. Doch die Arbeit an dir selbst wird bei deiner PERSÖNLICHEN Weiterentwicklung immer eine große Rolle spielen, selbst wenn dich ein Coach begleitet. Da will ich ehrlich mit dir sein. Und so anstrengend es sich anhört und ja, manchmal auch ist, ich weiß! (und du vielleicht auch), so lohnenswert ist diese Arbeit. Auch das weiß ich. Sie ist spannend, faszinierend und unglaublich wertvoll, weil dein innerer Reifungsprozess das ist, was im Leben wirklich zählt. Es geht um den Weg und nicht um das Ziel.

Was ich aber auch weiß ist, dass Wachstum manchmal schnell gehen kann. Glaubenssätze und feste Gewohnheiten zu verändern gelingt zwar nicht von heute auf morgen, aber es braucht auch nicht immer viele Monate. Es braucht einfach Zeit, weil Wachstum immer Zeit braucht.

Eine Möglichkeit, um in Ruhe an deinen negativen Glaubenssätzen über dich zu arbeiten und ein nachhaltiges positives Selbstbild und Selbstwertgefühl aufzubauen, findest du auch in meinem Online-Coaching-Programm „Endlich wertvoll“, das auch gutem Grund über einen Zeitraum von zehn Wochen geht. Hier geht es nicht um eine schnelle, kurzfristige, sondern um eine tiefgreifende und nachhaltige Lösung. Für mehr Infos klicke einfach auf das Bild.

Erlaube dir, in deinem Tempo zu wachsen

Vielleicht kannst du nun besser nachvollziehen, warum Glaubenssätze und Gewohnheiten nicht von heute auf morgen geändert werden können. Vielleicht wird dir auch bewusst, warum es dir noch nicht gelungen ist, dich zu verändern. Nichts wächst von heute auf morgen. Eine Pflanze nicht und du auch nicht. Wachstum braucht immer ein gewisses Maß an Zeit und an Energie.

Nicht jeder ist bereit, diese Zeit und Energie zu investieren. Nicht jeder will WIRKLICH an sich arbeiten. Viele möchten nur die schnelle Lösung, für die sie selbst wenig bis gar nichts tun müssen und werden oft enttäuscht, weil sie die Lösung nicht oder nur kurzfristig bekommen.

Wenn du so mutig bist und den wertvollen Weg der persönlichen Weiterentwicklung gehen willst, dann wisse darum, dass Veränderung seine Zeit braucht und immer auf mehreren Ebenen stattfindet. Setze dich nicht unter Druck, weil das frustrierend ist. Das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst. Es muss auch nicht zwingend langsam sein, sondern einfach in deinem Tempo. So wie eine Blume bist auch du auf deiner ganz eigenen, wunderbaren Wachstumsreise und darfst dich auf deine Art und in deinem Tempo entfalten. Ganz ohne Druck und Stress und dennoch stetig. Nur so kann das Wachsen und die Arbeit an dir auch Freude machen und den gewünschten Erfolg bringen. 🙂

Möge dir dieser Beitrag dabei helfen zu verstehen, warum dir eine Veränderung noch nicht nachhaltig gelungen ist. Möge er dir die Zuversicht schenken, dass es immer noch möglich ist, dem Alten zu entwachsen und etwas Neues in deinem Leben zum Blühen zu bringen. ?

Welche Erfahrung hast du mit der Arbeit mit Glaubenssätzen und Gewohnheiten gemacht? Kannst du mir zustimmen, dass es nicht so einfach ist, wie viele uns erzählen wollen oder vertrittst du eine andere Meinung?

Den folgenden Text finde ich sehr passend für dieses Thema, deswegen füge ich ihn ergänzend hinzu. Er stammt vom tibetischen Meditationsmeister Sogyal Rinpoche.

Autobiographie in fünf Kapiteln – von Sogyal Rinpoche

Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren.
Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben,
schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle schon wieder hinein…
aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme auch sofort wieder heraus.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich gehe darum herum.

Ich gehe eine andere Straße.

Von Sogyal Rinpoche (Quelle: Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben)

9 Gedanken zu „Glaubenssätze ändern – Hilfe, bei mir funktioniert das nicht!“

  1. Hallo Bettina,

    Mit deinen letzten zwei Beiträgen zum Thema: Selbstwertgefühl Stärken und Glaubenssätze ändern, triffst du genau den Punkt. Womit wohl die meisten Menschen mehr oder weniger zu tun haben. Übrigens, sehr gut geschrieben 😉
    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, denn eigentlich ist sind das Themen, die nicht mit wenigen Sätzen zu beschreiben sind.
    Nun ich stecke ja auch in meinem Wachstumsprozess und ja, es braucht Zeit. Es gibt keine Beschleunigungspille. Fühlen ist das A und O mit dabei. Noch vor wenigen Jahren war es recht Chaotisch bei mir, aber Mittlerweile bin ich schon ganz gut gereift und weiß Tatsächlich über vieles Bescheid, was das Leben betrifft. Durch Erfahrungen, intensive eigen Arbeit und Gründlicher Recherche.
    Dabei ist das Oberste Gebot, dass ich mir dafür die Zeit nehme für mein Persönliches Wachstum. Ist das immer leicht?
    Ganz Sicher nicht! Es gibt vieles zu beachten und auch etwas Disziplin an den Tag zu legen, sonst wird das nix.
    Ich sehe und fühle, womit die meisten Menschen heute ihre Probleme haben. (Ich hatte sie auch, manchmal noch, aber es wird weniger)
    Ich versuche es mal etwas kürzer zu beschreiben, Stichpunkthaltig.

    Es fängt damit an, dass wir alle von Geburt an Fehlprogrammiert wurden in den ersten 6-7 Jahren. Dabei spielen die Eltern eine wesentliche Rolle, dann kommt Schule, Verwandten, Freunde etc. Die aber alle nichts dafürkonnten, weil zu der damaligen Zeit wusste man es nicht besser. Da entstanden auch viele Traumas. Sie waren selber ungünstig geprägt und gaben dieses weiter an ihre Kinder. So wie wir eigentlich sind, durften wir gar nicht sein. Wir wurden nur aufs funktionieren in der Gesellschaft ausgerichtet. So waren und sind wir leichter zu kontrollieren. Wir wurden mit Ängsten Großgezogen. Das Fatale dabei ist nur, dass die Menschen im Erwachsenen Alter immer noch in ihrer Prägung leben und nur schwer da rauskommen.
    Warum es schwer ist?
    Weil wir heute Ständigen Ablenkungen ausgesetzt sind TV, Sozial Media usw. und wir mit Täglich viel Zuviel Informationen zu tun haben, die wir nicht alle verarbeiten können und uns verwirren. Dabei ist es so wichtig den Fokus auf das zu behalten, was wir eigentlich wollen.
    Viele wissen nicht was sie wollen und selbst wenn sie es wissen, haben sie nicht immer den Fokus darauf. Das ist auch der Grund, warum einige Menschen Erfolgreich sind und andere nicht.
    Du schreibst von Körper, Geist, Seele. Wichtig dabei ist, dass der Körper rein ist und man sich Nährstoffreich ernährt. Das führt zur Klarheit von Geist und Seele. Nur so sind wir mit allem verbunden.
    Der weitere Punkt ist, tue was du liebst, jeden Tag, was auch anderen hilft / dienlich ist. Wenn der Körper, unser Tempel gereinigt ist und wir unsere Berufung leben, löst sich das mit den Glaubenssätzen und dem Selbstwertgefühl wie von alleine auf. Ist meine Erfahrung!
    Es bringt nichts Jahrelang an seinen Mustern rum zu Doktern und von einem zum andern Coach zu gehen und dabei viel Geld zu verlieren. Es braucht Willenskraft, Zeit, Mut, Focus, eine Gesunde Natürliche Ernährung, eigen Verantwortung, Klarheit, Entschlossenheit und egal was die anderen davon halten, einfach unbeirrt machen ohne Ablenkung.
    Das führt zum gewünschten Ziel, so sein. Sich aus der Fremdbestimmung heraus pellen.
    Das ist meine Erfahrung.

    Liebe Grüße Frank

    Antworten
    • Lieber Frank,
      vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken zu diesem Thema (und für das Kompliment zu den Beiträgen :)). Deinem Erfahrungsbericht möchte ich nichts hinzufügen. Mögen er anderen Erkenntnisse schenken, Inspiration oder Hilfe sein.
      Liebe Grüße
      Bettina

  2. Liebe Bettina,
    vielen Dank für Deinen Beitrag und die ehrlichen Worte. Du hast vollkommen Recht. Es wird dem Leser zu oft suggeriert, alles wäre so einfach. Du musst es nur wollen, usw..
    Leider falsch. Es ist ein langer, teilweise schwerer Weg, die eingeschliffenen Verhaltensweisen zu ändern.
    Aber es ist möglich. Meiner Meinung nach gehen bestimmte Veränderungen aber oft nur über die Veränderung der eigenen Lebenssituation.
    D.h. ich muss manchmal sogar mein gewohntes Lebensumfeld verlassen, um Veränderungen nachhaltig heibeizuführen.
    Diese Dinge werden von anderen Coaches oft verschwiegen, weil sie unbequem sind und der Coach zudem befürchten muss, dass ihm die Klienten weglaufen.
    Zum Glück, liebe Bettina, ist das bei Dir anders. Danke für Deine Ehrlichkeit :-))
    Ich bin froh, dass Du meine Begleiterin in meinem Leben bist . . .

    Antworten
    • Lieber Sören,
      wie schön mal wieder von dir zu lesen. Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Erfahrungen. Ich bin ganz bei dir, dass eine nachhaltige Veränderung nur dann möglich ist, wenn ich auch bereit bin, mich und / oder meine Situation zu verändern; das heißt, mich auch entsprechend verhalte und die nötigen Entscheidungen für eine Veränderung treffe. Da nennst du einen wichtigen Aspekt. Nicht jeder ist mutig und sich selbst wert genug, diese Schritte zu gehen. Viele wollen Veränderung, aber sind nicht bereit, etwas zu verändern. Doch wie kann es anders werden, wenn ich alles belasse, wie es ist? Die Gleichung geht nicht auf.

      Ich habe tatsächlich beim Schreiben von diesem Beirag gedacht, dass ich mir mit ihm möglicherweise keinen Gefallen tue und Klienten abschrecke. Doch dieser Gedanke hat weniger gezählt als der Wunsch, ehrlich zu sein. Danke, dass du das wahrnimmst und es wertschätzt. Das tut gut 🙂
      Auch ich freue mich, Teil deiner Reise sein zu dürfen.

  3. Liebe Bettina,

    Bin schon vor eine Weile auf Dich gestoßen…Hab mir gestern Dein Buch „Wach auf…“ gleich zweimal bestellt, digital und in Buchform 🙂
    Bin auch ein hoch-sensibler Mensch (Musiker) und merke dass immer mehr…spüre jede Kleinigkeit und mache mich diesbezüglich oft verrückt (Angstzustände, Angst vor Krankheiten…)…Habe viel probiert und getan, jetzt freue ich mich auf Dein Buch…
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Lieber Stephan,
      oh wow wie schön! 🙂 Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen. Mögest du die Impulse in meinem Buch finden, die du gerade brauchst und endlich wieder mehr Ruhe in dir spüren. Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, diese Ruhe zu finden, doch es ist möglich! 🙂
      Liebe Grüße
      Bettina

  4. Die Kraft der Visualisierung: Wie wir unsere Wünsche wahr werden lassen können Bettina Hielschers Artikel beleuchtet auf beeindruckende Weise ein oft missverstandenes Konzept aus dem weltbekannten Film „Das Geheimnis“. Weder unser Verstand noch unser Körper sind direkt in der Lage, unsere Wünsche zu erfüllen. Stattdessen ist es unser Glaube und das Bauchgefühl, die den Unterschied machen. Der Schlüssel liegt im Hier und Jetzt. Um erfolgreich beim Universum zu „bestellen“, sollten wir unsere Wünsche in der Gegenwartsform aussprechen. Das bedeutet, wir müssen den Wunsch so formulieren, als ob er bereits Realität ist – ähnlich einer Bestellung im Internet, bei der die Lieferung bereits unterwegs ist. Ein wichtiges Detail: Nur Wünsche, an die wir wirklich glauben und die wir uns vorstellen können, können in Erfüllung gehen. Das ist vergleichbar mit dem Besteigen eines Berges. Der erste Schritt ist entscheidend. Nehmen wir das Beispiel Geld: Wenn jemand Schulden hat, mag der Wunsch, Millionär zu werden, außerhalb seiner Vorstellungskraft liegen. Stattdessen könnte man sich vorstellen, am Monatsende einen Euro in der Sparbüchse zu haben. Diese kleinen Erfolge summieren sich und die Schritte können immer größer werden, bis schließlich der Gipfel erreicht ist

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