Unzufriedenheit – was sie dir sagt und wie du sie in 6 Schritten löst

22. Juli 2015

Bist du unzufrieden mit einer bestimmten Situation oder Gegebenheit in deinem Leben? Wenn ja, dann zeigt dir dieses Gefühl, dass deine Lebensweise dir im Inneren widerspricht und du nicht im Einklang mit dir lebst.

Kennst du Situation aus deinem Leben: Es gibt bestimmte Umstände, mit denen du nicht zufrieden bist, aber du änderst nichts daran? Zum Beispiel deine Beziehung. Sie gibt dir längst nicht mehr das, was du dir von einer Beziehung wünschst – du möchtest dich trennen, schaffst es aber nicht. Oder du hast einen Job, der dir keinen Spaß macht, bleibst aber trotzdem in diesem Arbeitsverhältnis. Oder du fühlst dich zu dick und möchtest abnehmen, kannst aber die Energie dazu nicht aufbringen, um dieses Ziel zu erreichen. Oder dir gefällt es nicht, wie bestimmte Menschen mit dir umgehen, hast aber nicht den Mut, es ihneh zu sagen.

Wenn du dich darin wieder erkennst, beantworte die folgende Frage für dich: Womit bist du unzufrieden und was hält dich deiner Meinung nach davon ab, die Situation zu ändern?

Kann es sein, dass du in einer Lage bist, die dir nicht gefällt oder behagt, doch anstatt tatsächlich etwas zu verändert beschwerst du dich lieber und erklärst dich in Ausreden: „Ich würde ja gerne…, ABER…“? Wenn das der Fall ist, dann schiebst du deine Unfähigkeit zu handeln auf andere Umstände oder Menschen und machst dich von ihnen und äußeren Gegebenheiten abhägig. Durch dieses Herausreden machst du dich zudem noch unglücklicher: Du weißt, dass du etwas ändern solltest, damit es besser wird, aber machst es nicht – das löst eine weitere Welle Unzufriedenheit in dir aus.

Aber kannst du wirklich nichts tun? Der wahre Grund für das Festhalten an einer Situation liegt in dir und oft in einer Angst begründet.

5 Gründe, Warum du unzufrieden bist und nichts daran änderst

1. Pflichtgefühl

Du hast einen Job zu erledigen und eine Familie zusammen zu halten. Du kannst den anderen nicht antun, sie zu verlassen.

2. Angst vor Veränderung

Dein Leben ist zur Gewohnheit geworden. Du fühlst dich zwar nicht wohl, aber du fühlst dich sicher. Bevor du ins Ungewisse stürzt und nicht weißt, was passieren wird, bleibst du lieber im gewohnten Umfeld, unglücklich, aber in Sicherheit.

3. Zu lange den falschen Weg gegangen

Wie sollst du, nachdem du jahrelang einen falschen Weg gegangen bist, nun umkehren und ein neues Leben anfangen? Zu viel Aufwand – Kraft und Organisation – wäre es, alles abzubrechen und dahin zu gehen, wohin dein Herz dich tragen will.

4. Angst, es nicht zu schaffen

Der Umbruch würde emotional sehr belastend werden und über Monate hinweg Kraft und Unterstützung erfordern. Du hast Angst, auf dem Weg stehen zu bleiben, weil du die Kraft nicht hast und dann mit nichts da stehst.

5. Der Aufwand ist zu groß

Was du alles tun müsstest, um den Job zu wechseln, in einem neuen Land zu wohnen oder um abzunehmen, scheint immens zu sein. Dir ist der Aufwand zu groß – die Energie, die es für die Veränderung brauchen würde. Hinzu kommt die Angst, am Ziel gar nicht glücklicher zu sein, als du es jetzt bist. Du gibst auf, bevor du es versucht hast. Das ist bequemer.

Niemand ist für dein Leben verantwortlich – außer du. Niemand kann die Situation ändern – außer dir.

6 Schritte, um deine Unzufriedenheit zu lösen

Deine Unzufriedenheit zeigt dir, dass du nicht im Einklang mit dir lebst. Dass es einen Widerspruch in deinem Handeln und deinen Wünschen gibt – mit deinem Wohlbefinden zum Preis. Sei es dir wert, zufrieden zu sein und sorge selbst dafür, diesen Zustand zu erreichen – weil es außer dir niemand für dich tun kann.

Mit den foldenen 6 Schritten, kann dir der Weg aus der Unzufriedenheit gelingen. Es lohnt sich, die Fragen schriftlich zu beantworten.

Schritt 1: Was macht dich unzufrieden?

Nimm dir Zeit, um diese Frage zu beantworten, denn manchmal liegt der Grund für die Unzufriedenheit gar nicht in dem, was du auf den ersten Blick annimmst. Wenn du äußere Umstände, zum Beispiel Menschen oder den Arbeitsplatz als Grund für deine Unzufriedenheit benennst, wende dich dir zu. Sind es wirklich die äußeren Dinge oder fühlst du dich vielleicht nur nicht ausreichend beachtet und wertgeschätzt? Fühlst du dich überfordert oder respektlos behandelt, weil du vielleicht deine eigenen Grenzen nicht erkennst oder setzt? Finde heraus, was dich wirklich unzufrieden macht.

Schritt 2:  Wie sehr stört dich diese Situation oder Gegebenheit?

Wie sehr ärgerst du dich über den Zustand, der dich unzufrieden macht? Wie stark beeinflusst er dein Leben? Ist es ein Umstand, der tatsächlich geändert werden muss oder kann es sein, dass es reicht, deine Sicht auf die Dinge neu auszurichten? Weg vom Negativen, hin zum Positiven?

Wenn es ein einschneidendes Problem ist mit dem du nicht leben möchtest, dann ist es Zeit für eine tatsächliche Veränderung. Wenn es ein hinderliche Überzeugung ist, ist es Zeit für einen neuen Blickwinklel.

Schritt 3: Was kannst du tun, um diesen Umstand zu ändern?

Wie würde die Situation aussehen, in der du dich wohlfühlst und was kannst du tun, um diese Situation zu schaffen? Welche Möglichkeiten gäbe es, um dahinzukommen? Welche neue Sichtweise kann dafür sorgen, dass sich die Unzufriedenheit auflöst? Was ist gut an der Situation? Was schenkt sie dir?

Schritt 4: Warum änderst du ihn nicht?

Oft kennen wir die nötigen Schritte, die es für die gewünschte Veränderung braucht, aber setzen sie nicht um. Wenn das bei dir der Fall ist, dann frage dich, warum du die Situation nicht änderst. Welche Angst liegt dem zu Grunde? Und erkenne dadurch, dass du etwas tun kannst, um Veränderung zu erreichen und du es bist, der dich selbst daran hindert, Zufriedenheit zu erlangen. Dass die Verantwortung bei dir liegt.

Schritt 5: Stelle dich vor die Wahl – Love it, change it, leave it.

Jede Veränderung liegt in deiner Verantwortung, weil den einzigen Menschen, den du ändern kannst, du selbst bist. Jede Veränderung ist demnach nur eine Entscheidung weit entfernt – Deine Entscheidung weit entfernt. Wie sehr willst du Zufriedenheit erreichen und welchen Preis bist du bereit dafür zu zahlen? Es gibt immer eine Möglichkeit zur Veränderung, die da lautet:

  • Love it: Akzeptieren, was ist und nur die Sichtweise auf die Dinge ändern.
  • Change it: Ändern, was dir möglich ist, um den Zustand zu erreichen, der dich zufrieden macht.
  • Leave it: Loslassen von dem, was dich unzufrieden macht.

Schritt 6: Sei zufrieden mit deiner Entscheidung

Wie auch immer du dich entscheidest: triff eine Entscheidung – die Entscheidung für das Leben, das du leben wirst – und sei zufrieden damit. Stehe hinter der Entscheidung, denn du hast sie so gewählt. Es gibt nichts, worüber du dich mehr zu ärgern brauchst.

Habe Vertrauen in dich und führe ein Leben im Einklang mit dir

Unzufriedenheit entsteht oft schleichend – ist aber immer ein Signal deines Körpers an dich: Du lebst nicht in Harmonie mit dir.

Das Leben ist nicht immer einfach und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Jeder hat andere Ängste zu überwinden und Aufgaben zu meistern und jedem zeigt sich die Unzufriedenheit in einem anderen Aspekt – aber immer mit dem gleichen Aufruf: verändere etwas, denn so wie es ist, tut es dir nicht gut.

Leben bedeutet Veränderung. Nur durch Veränderung können wir wachsen und der werden, der wir sein können, wie Wolf Biermann so schön sagte: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ Du weißt nie, was passiert, wenn du neue Wege gehst. Aber wenn dir deine Unzufriedenheit zeigt, dass dein Leben nicht mehr im Gleichgewicht ist, dann musst du etwas tun – wenn du es dir wert bist. Und das solltest du.

Habe Vertrauen in dich und folge deinem Herzen – es ist dein Leben. Du sollst dich glücklich machen und nicht andere. Du wirst es sonst später bereuen, wie auch das Buch von John Izzo „5 Geheimnisse, die du erkennen solltest, bevor du stirbst“, beweist.

Sei mutig und gehe deinen Weg mit deinem Herzen als Kompass. Dann wirst du:

  •  ZUFRIEDEN SEIN, weil du da bist, wo du hin wolltest
  •  GLÜCKLICH SEIN, weil du lebst, anstatt nur zu träumen
  •  und FREI SEIN, weil du das tust, was du tun willst.

Mögest du deinen Weg finden – und gehen. Mögest du glücklich sein!

Wie gehst du mit Unzufriedenheit um? Welche Veränderung steht bei dir an?


Weiterführende Links:

  • Sascha A. Jaksic geht einen anderen Weg. Er sagt, dass die Unzufriedenheit durch das Annehmen der Situation aufgelöst wird: Die Wurzel der Unzufriedenheit

2 Gedanken zu „Unzufriedenheit – was sie dir sagt und wie du sie in 6 Schritten löst“

  1. Hallo Bettina!
    Ich habe tatsächlich über einen längeren Zeitraum gemerkt, dass sich eine grundsätzliche Unzufriedenhiet bei mir durchgesetzt hat. Eine Zeit lang habe ich es ignoriert in der Hoffnung, dass es dann von selber wieder nachlässt. Es ließ aber nicht nach. Deshalb bin ich auf die Suche gegangen und bin zunächst auf den Artikel von Mike Warmeling gestoßen (https://www.warmeling.consulting/unzufriedenheit-mit-sich-selbst/) und dann habe ich deinen gefunden. Ich glaube, der erste Schritt, den du aufgeführt hast, ist wohl der schwierigste, da es Ehrlichkeit zu sich selbst verlangt. Beispielsweise sind Gefühle wie Neid und Missgunst tabuisiert und es fällt schwer sich einzugestehen, dass man solche Gefühle auch empfindet. Aber wenn man über diesen Schritt hinaus ist, dann merkt man, dass es Dinge gibt, die man nicht ändern kann. Person XY bleibt PersonXY, aber man kann seine Einstellung ändern und sich nicht auf andere sondern auf sich selbst konzentrieren.

    Antworten
    • Hallo Moni,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, Ehrlichkeit kann sehr herausfordernd sein, weil sie Mut und auch Demut verlangt. Sich dem hinzugeben, was da aufgedeckt wird. Ganz genau so ist es, nur wir haben unser Denken und Handeln in der Verantwortung und können daher nur durch eine Änderung unseres Verhaltens oder unserer Haltung die Dinge verändern.
      Liebe Grüße und alles Liebe
      Bettina

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