Ich hatte vor kurzem einen wirklich schlechten Tag.
Es fing schon morgens an. Schlechte Nacht gehabt. Extrem schlecht – um nicht zu sagen: beschissen.
Ich habe mich schon vor dem Aufstehen dazu entschieden, mich dem Problem zu widmen, anstatt der Lösung.
Habe den Tag welken lassen, bevor er die Chance hatte zu erblühen.
Ich habe mich um sieben Uhr im Büro sitzend gefragt, wie ich den Tag überstehen soll.
Ich habe mich Aufgabe um Aufgabe gewidmet. Mich durch den Tag geschleppt bis ich abends müde den Heimweg antrat.
In diesem Moment merkte ich, wie meine Unzufriedenheit wuchs.
Was ich den Tag über ignoriert oder überspielt habe, kam nun zum Vorschein.
Ich habe gespürt, wie mich die Unzufriedenheit einnahm und ich auf andere übertrug – letztendlich auch in dem Umfeld, das mir die meiste Liebe entgegenbringt.
Ich begegnete Menschen distanziert. Genervt, gestresst. Kurz angebunden.
Von Liebe fehlte jede Spur.
Als ich mich zurückzog und mich Selbstmitleid badete, ist mir in diesem Moment der Stille bewusst geworden, was da eigentlich passierte.
Und was ich damit anrichtete.
Ich habe mich von meinem erschöpften Gefühl leiten lassen, vom Selbstmitleid und wurde dadurch zu einem Menschen, der ich gar nicht sein wollte. Ich begegnete meinem Umfeld auf eine Art, die mir selbst nicht behagte.
Mir tat es leid.
Um die vergeudete Zeit, die ich damit verschwendet habe, mich selbst in den Dreck zu ziehen. Mich auf das Negative zu konzentrieren, es zu fokussieren und es in der ganzen Welt zu sehen. Und mich in diesem Bild, das mir die Welt zurück warf, bestätigt zu sehen.
Mir tat es leid.
Um meine Mitmenschen, denen ich dieses Bild untergejubelt habe. Auf die ich es übertragen habe, wenn sie nicht stark genug waren für ihre eigene Wahrheit.
Und in dieser Erkenntnis sah ich die Ursache für mein Problem.
Und die Lösung.
Es war die Brille.
Ich hatte die falsche Brille auf!
Überall Negativität wohin ich auch blickte und mit der ich mich und mein Umfeld vergiftete.
Ich setzte sie ab und ging in mich.
Ich fragte mich, was gut war an diesem Tag.
Und habe Vieles gesehen.
Kleinigkeiten, die mein Herz erhellten:
- Ein nettes Gespräch mit einer Kollegin.
- Ein Lachen in einem anderen Gespräch.
- Eine liebevolle Geste an mich
Und so setzte ich durch diese Gedanken die Brille der Dankbarkeit auf.
So wie ich das Gute vorher ignoriert habe, würdigte ich nun den negativen Dingen mit dieser Brille keinen Blick mehr.
Meine Unzufriedenheit verschwand.
Ich war immer noch müde und erschöpft – aber ruhig. Ich habe zu mir und meinem inneren Frieden zurückgefunden.
Versuche das auch mal, denn ich bin mir sicher, du kennst solche Tage. So Tage, an denen alles schief läuft. Von morgens bis abends und in denen deine Unzufriedenheit wächst. Deine schlechte Laune.
Halte inne und erkenne, was da gerade mit und in dir passiert.
Was du zulässt.
Lass deinen Tag Revue passieren und erinnere dich an die schönen Momente.
Klein, aber wertvoll.
Sie sind da.
Mit der richtigen Brille siehst du sie.
Und du wirst sehen, dass es dir besser geht.
Hi, ich bin Bettina. Als Coach und Autorin helfe ich hochsensiblen Menschen dabei, Stabilität und Stärke in sich selbst zu entwickeln und ein Leben zu gestalten, das sie tief im Inneren zufrieden macht.