Brief an eine Verlassene

6. November 2015

Meine Liebe,

für mich ist unser gemeinsamer Weg zu Ende. Ich hätte mir am liebsten gar kein Ende gewünscht, aber es geht nicht anders. Ich habe das Gefühl, dass mein Lebensweg in eine andere Richtung als der deine geht und sich meine Welt schneller als deine sich dreht.

Es war wunderschön mit dir. So viel Zeit haben wir zusammen verbracht – wir haben Höhen und Tiefen durchlebt, haben geliebt, getanzt, geweint und gelacht. Heute bewegen wir uns in einem anderen Raum wie mir scheint – weit entfernt von dem damaligen Gefühl. Unsere beste Zeit kommt mir vor wie ein schöner Traum, der uns nur noch in der Verganenheit vereint.

Wir sind die gleichen wie früher und doch andere geworden. Ein Gefühl hat sich eingeschlichen, das mir das Leben dieser Freundschaft erschwert und das mir zeigt, dass unsere Beziehung nicht mehr den Wert hat, den sie einst hatte. Wir surfen nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge. Was auch immer unseren Kurs gedreht hat, lässt meine Wogen höher schlagen und deine Wellen seicht an Land gehen. Es lässt mich im Wind der Freiheit reiten und deine Welt still stehen.

Meine Liebe,

ich werde dich verlassen.

Und es tut mir Leid. Unendlich leid für dich, aber ich möchte keine Freundschaft aus Pflichtgefühl pflegen, keine Treue aus Schuldgefühl geben und keine Beziehung auf Lügen leben. Ich möchte frei sein – frei von dir. Weil sich der Wind gedreht hat und wir unser Gleichgewicht verloren haben. Weil ich den Wind in den Segeln brauche und den Balanceakt zwischen unseren Meeren nicht mehr tanzen kann.

Ich danke dir für all das, was du bist. Ich danke dir, dass du in meinem Leben warst und wir gemeinsam ein Stück Geschichte geschrieben haben. Ich danke dir für das, was ich durch dich lernen konnte, für deine Freundschaft und für deine Liebe. Ich danke dir, für unsere Freundschaft und die wunderbaren Erinnerungen, die sie uns geschenkt hat. Du bist Teil meines Lebens und hast mir geholfen, der Mensch zu werden, der ich geworden bin. Ich hoffe, dass auch ich dir einiges lehren konnte und an gutem Gefühl in dir hinterlassen habe.

Du trägst keine Schuld an unserer Trennung. Auch wenn es sich so anfühlt. Aber ich fühle uns beide nicht mehr.

Ich muss ohne dich weiter.

Bitte verzeihe mir.


Weiterführende Links:

14 Gedanken zu „Brief an eine Verlassene“

  1. Diese Worte drücken genau aus, was ich ihr sagen möchte.
    Jedoch ist es äußerst schwer, da sie mich so sehr mag und so viel mehr Zeit mit mir haben möchte.
    Es ist für mich, die sich bisher immer in der Position der Verlassenen befand und nur den Schmerz der anderen Seite kennt, gefühlt unmöglich, ihr das anzutun, obwohl mein Inneres ganz laut sagt ich soll es tun.
    Liebe Grüße, vielen Dank für diesen Brief.

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    • Liebe Angela,

      es tut so gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die das Gefühl kennen und verstehen und umso wertvoller sind jene, die beide Seiten dieser Geschichte kennen. Ich kann dich gut verstehen und vielleicht sollt ihr auch noch eine Weile den Weg ein Stück gemeinsam gehen, vielleicht weniger oft, wenn dir das hilft, aber wenn eine so große Hemmung bei dir da ist, dann überstürze nichts. Andererseits musst du auch an dich denken. Es ist dein Leben und viel zu oft führen wir genau das ausgerichtet anhand den Wünschen und Erwartungen, die andere Menschen an uns haben. Manchmal muss man anderen Leuten leider weh tun – ein Nein für andere ist oft ein Ja zu sich selbst.

      Wie auch immer du dich entscheidest, es wird der richtige Weg sein und wenn du erst mal alles so belässt wie es ist, bin ich überzeugt, dass du mit der Zeit genauer spüren wirst, ob du den Weg so weitergehen willst oder ob eine Trennung nicht doch der nächste Schritt sein wird.

      Ich wünsche dir alles Gute.
      Liebe Grüße
      Bettina

  2. Liebe Bettina,
    offen gestanden finde ich es recht gewagt anderen zu raten ihre Freundschaften zu beenden, weil sie sie nicht mehr brauchen. Die Erfahrung mit Loslassen von Freundschaften, die du gemacht hast, bedeuten noch lange nicht, dass dies für andere ebenfalls so ist. Du kennst die Lebensumstände der Leser nicht und daher finde ich es fahrlässig was du empfiehlst. Menschen, die nicht so selbstsicher sind wie du, werden deinen Rat ev. umsetzen und tun, was ein starker Mensch wie du macht, obwohl sie es selbst nicht tragen können. Möglicherweise erkennen sie erst nach dem „Verabschieden“ was ihnen am anderen nun fürchterlich fehlt. Meine Erfahrung ist, dass Freundschaften automatisch enden, wenn man sich anders entwickelt. Und wenn ein „Freund“ nicht loslässt, ist nichts falsch daran, die Frequenzen zu vermindern und die selteneren Treffen werden ev. an Qualität gewinnen bzw. ist auch nichts falsch daran, jemanden, der einen liebt, ein wenig seiner wertvollen Zeit zu schenken: Geben ist das Wort das Fülle in dein Leben bringt. Wer wirklich frei sein will, wird es auch mit einem nicht so wichtigen Freund – weil du am Geben wächst.
    Jeder muss eine Trennung selbst in sich spüren, erkennen und entscheiden.

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    • Liebe Heidi,

      vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anmerkungen. Vielleicht hast du mich da missverstanden. Ich möchte keinem dazu raten, eine Freundschaft zu beenden, wenn er nicht fühlt, dass sie ihm nicht mehr gut tut. Meine Entscheidung und Erfahrung ist keineswegs auf andere übertragbar, da bin ich ganz bei dir. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.

      Vielen Dank für deine Erfahrung und wie du mit dem Thema umgehst. Meine Art wäre es nicht, wenn mir ein Mensch nichts mehr bedeutet bzw. nicht gut tut, aber ich bin überzeugt, dass es Menschen, die sich mit deinem Weg identifizieren können und diesen Weg wählen sowie es Menschen gibt, die mein Weg anspricht und diesen wählen.

      Ich bin wie gesagt ganz deiner Meinung, dass die Entscheidung, eine Freundschaft zu beenden, jeder selbst treffen sollte.

  3. Liebe Bettina,

    ein wundervoller Beitrag, der mich sehr gerührt hat! Auch, wenn es etwas her ist…fühle ich ganz mit dir. Bei mir ist es noch etwas aktueller, denn oft empfinde ich eine Sehnsucht, wenn ich an die Vergangenheit mit meiner damaligen Freundin denke. Aber wir haben uns beide in völlig gegensetzliche Richtungen entwickelt und ich muss einfach akzeptieren, dass sie heute nicht mehr der Mensch ist, der sie in der Vergangenheit war. Und das ist auch gut, denn ich bin es genauso wenig. Unsere Freundschaft hielt viele Jahre und genau aus diesem Grund hielt ich auch so sehr an dem Gedanken fest, sie müsse ewig halten. Aber monatelang tat sie mir gar nicht mehr gut und ich mochte den Menschen nicht, der ich im Umgang mit ihr war. Nun ist der Kontakt beendet. Und ich bin ganz deiner Meinung: Gerade diese Menschen haben unsere Ehrlichkeit verdient, auch wenn sie manchmal wehtut.
    Ich freue mich, deinen Blog gefunden zu haben! Ich bin neu im Netz und hatte vor 1 Woche meine „Blogneueröffnung“.
    Vielleicht inspirieren wir uns gegenseitig:-)! Lieben Gruß

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    • Liebe Medvedec,
      ganz lieben Dank für deine Worte und deine Erfahrungen mit der Situation. Das hast du sehr schön formuliert.
      Es tut einfach gut, Menschen zu begegnen, die das gleiche durchmachen und gleiche Sichtweisen haben, wie man selbst. Danke dafür! Auch für den Verweis auf deinen Blog. Ich werde mich noch bei dir melden 🙂
      Liebe Grüße
      Bettina

  4. Liebe Bettina!

    Ja, zum einen gibt es manchmal gute Gründe dafür, eine Freundschaft zu beenden.
    Zum Beispiel: persönliche Weiterentwicklung in verschiedene Richtungen, unterschiedliche Geschwindigkeit der beiden Persönlichkeitsentwicklungen, alles verhakelt sich immer mehr und Gespräche führen nicht oder nur vordergründig zur Klärung, immer mehr Schwere und immer weniger Leichtigkeit, alte Rollen können nicht abgestreift werden, nicht (mehr) gönnen und unterstützen können usw.

    Und ja, es gibt zweitens auch gute Gründe dafür, die Freundschaft schriftlich zu beenden.
    Zum Beispiel: Gespräche führten in letzter Zeit nicht zum Ziel und waren ausgesprochen unangenehm, Vieles wurde in der Vergangenheit nicht wirklich gehört, die Gefühle sind so in Wallung, dass ein ehrlicher Austausch momentan nur zu Vorwürfen und weiterer Verletzung führen würde, die Stimmung ist so angespannt und negativ, dass nicht in Ruhe und Klarheit formuliert und zugehört werden kann. In einer solch verfahrenen und verknoteten Situation kann ein Brief oder eine Email ein Weg sein, in Ruhe und mir Zeit fair, vorwurfsfrei und in Form von Ich-Botschaften zu formulieren, das ruhen zu lassen, zu feilen, ggf. noch einmal von einer anderen Person gegenlesen zu lassen und das dann erst loszuschicken – und loszulassen. Wohlüberlegt und wohlformuliert.

    Natürlich ist das noch lange keine Garantie dafür, dass das auch so bei der verlassenen Freundin ankommt. In meinem konkreten Fall kam nach zwei Wochen eine Antwort voller Spitzen, Be- und Verurteilungen, Vorwürfe, Unterstellungen und Wiederholungen zurück. Kein positives Wort, kein Danke, keine guten Wünsche. Sie empfindet diese Art des Endes als unfair, feige und einer Geschäftsbeziehung entsprechend. Das sehen viele so. Und es gibt Gründe dafür und Gründe dagegen. Fifty – fiffty.

    Was passt:
    Wir haben beide etwas bekommen, das wir nicht wollten. Sie eine klare einseitige Entscheidung, ich eine weitere Verletzung. Bitter.
    Und wir möchten beide nicht mehr miteinander weiter – schade, aber auch gut letzten Endes.

    Was nicht passt:
    Es gibt im Leben viele Beispiele dafür, dass es nicht immer so aus dem Wald herausschallt, wie man hereinruft. Dieses ist eins.
    Und das ist schwer und das tut weh.
    Sehr weh.

    Auf der anderen Seite zeigt mir ihre Reaktion, wie zutreffend meine Einschätzung der Situation und des Kontakts war. Und wie richtig beide Entscheidungen waren:
    Die Freundschaft zu beenden und das nicht in Form eines konfrontierenden und letzlich vernichtenden Gesprächs zu tun.

    Was nun?
    Trauerarbeit inmitten von Erleichterung, Schmerz, Verletzung, Hilflosigkeit. Die durcheinander wabernden Gefühle annehmen. Also weder verdrängen noch reineinfallen lassen. In mich hineinlauschen. Spüren, was ist. Spüren, was sich verändert. Wunden lecken. Heilung geschehen lassen. Abschied und Trauer als Teil des Lebens akzeptieren und integrieren und sie so zum Dünger für etwas Neues werden lassen. Das Leben leben. Tun, was ansteht. Ziele im Fokus behalten. Träume wahr werden lassen. Kleine Schritte in die richtige Richtung gehen, vorsichtig, fest und entschlossen. Gute Freundschaften noch mehr als bisher genießen, würdigen, feiern, pflegen. Weiterhin so wach und klar wie möglich unterwegs sein. Ja sagen, wenn ich Ja meine. Nein sagen, wenn ich Nein meine. Dinge tun, wenn in mir ein: „Ja, ja, ja, ich will!“ ist. Dinge auch dann schon lassen, wenn in mir ein: „Ich sollte…/Es wäre ja vielleicht eventuell nicht schlecht… “ usw. ist. Und anzuerkennen: Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten. Wo viel Klarheit ist, da trennt sich die Spreu vom Weizen. Und Trennung schmerzt. Das muss auch so sein. Denn sie gehört kuriert wie eine Grippe. Gut kuriert, damit auch die Rehabilitation gelingt.

    So oder so ähnlich…

    Verbundene Grüße mit zwei Weisheiten anderer Menschen, die mich gerade begleiten,
    alles Liebe und Gute,
    Be

    „Genau in dem Moment, als de Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling.“
    Peter Benary

    „In deinem Leben wird alles besser werden, sobald deine Entschlossenheit voranzugehen stärker ist als dein Widerstreben, die Vergangenheit loszulassen.“
    Timber Hawkeye

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    • Liebe Be,
      ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Das hast du sehr treffend beschrieben und ich bin ganz bei dir, dass ein Gespräch nicht immer möglich ist. Da kann die schriftliche Form für einen selbst der bessere Weg sein, um in Ruhe abzuschließen. Ja, wir haben keinerlei Einfluss darauf, wie der andere es aufnimmt, aber wir können unser bestmögliches versuchen, uns auf liebevolle Weise zu verabschieden und uns zu erklären. Es schmerzt, wenn der andere es nicht so aufnehmen kann, doch auch hier liegt eine große Chance zum Wachstum, nämlich Mitgefühl zu haben. Denn in diesen Vorwürfen und in diesem Hass liegt die Angst und der Schmerz zugrunde, verlassen zu werden / verlassen worden zu sein.

      Du gehst sehr weise mit diesem Erlebnis um und es ist auch meines Erachtens der bestmögliche Schritt, um die Trauer überwinden und Heilung geschehen lassen zu können: Sich auf das konzentrieren, was einem wichtig ist, sich gut um sich selbst kümmern und dem Raum geben, was da sein möchte, um durch das Annehmen das Loslassen zu lernen.

      Ich danke dir sehr für die wundervollen Zitate und wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg der Heilung.
      Alles Liebe
      Bettina

  5. Hallo Bettina.

    Ich habe ein wenig durch Deinen schönen Blogg gelesen und bin auch hier „gestrandet“. Ein sehr rührender Brief und ein schönes Zeichen für einen traurigen Moment!
    Dennoch bin ich etwas verwirrt. In anderen Artikel (auch in dem hier verlinkten) schreibst Du „Aber verschwinde nicht einfach und lass ihn ratlos zurück. Suche keine Ausreden, um einem Treffen auszuweichen. Sag ihm, dass er es nicht falsch verstehen darf, aber du nun Menschen hast, die dir mehr am Herzen liegen und um die du dich mehr kümmern möchtest.“ Du rufst auf zu einer Erklärung auch und gerade im Detail, damit nichts offen bleibt und der Andere sich auch nicht ärgern muss (passt supi zu Deinen Artikeln in der Richtung!).
    Dieser Brief hier ist sehr, sehr schön, aber leider etwas nach dem Motto: „Es ist zu Ende, weil es zu Ende sein muss.“, ich könnte mir vorstellen, dass sich hier beim Gegenüber Fragen (evt. auch Ärger) auftun. Fast schon erscheint es mir etwas negativ, wenn ich das bedenke.
    Vielleicht ist es aber auch nur der schmale Grad zwischen einem „schönen Ende“ und einer „kalten Wahrheit“, der mir hier auffällt oder die Perspektive („verlasse“ ich hier oder werde ich „verlassen“?) verknickt mir die Sicht.
    Anders gesagt: Ich wäre stolz auf mich wenn ich so einen schönen Abschiedsbrief schreiben könnte, aber sehr vor den Kopf gestoßen wenn ich einen solchen bekommen würde. 🙂
    Ich kann nicht sagen ob dies einen Sinn für Dich ergibt, aber wüsste gern was Du zu diesem vermeintlichen Widerspruch sagst.

    Liebe Grüße

    P.S.: Passt hier nur sehr weit übertragen, aber im gesamten Konzept frage ich mich auch ob es nicht einen „Übergang“ von „selbstbewusst entwickeldem Verhalten und Ruhe“ zu Toxidität/Negativität gibt. Hier scheinen sich Dinge zu doppeln und auch von der Perspektive abhängig zu sein. Was für mich einen positive Entwicklung ist, kann in Wahrnehmung Anderer als negatives Verhalten ankommen (Stichworte: zu viel sagen / zu direkt; zu wenig sagen / zu unpersönlich).

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    • Hallo Peter,

      vielen Dank für deine Gedanken. Ich bin ganz bei dir, wenn ich einen solchen Brief bekommen würde, würde ich mich wahrscheinlich auch einiges Fragen 🙂 Diesen Brief habe ich tatsächlich nicht abgeschickt, sondern er war meine Art, das Thema für mich final zu verarbeiten und mit ihm abzuschließen. Ich habe die Freundschaft im Gespräch beendet und meine Sicht offengelegt. Es ist nicht immer einfach zu erkennen, was richtig ist. Wo lohnt es sich, an sich selbst zu arbeiten und wann lohnt es sich, wirklich loszulassen. Ich persönlich gehe immer erst den Weg nach innen. Hinterfrage meine Einstellung zu den Dingen und versuche, diese zu ändern. Wenn mir das nicht gut gelingt (über eine gewisse Dauer hinweg), gehe ich den Weg der tatsächlichen Veränderung.

      Ich verstehe deine Gedanken zur Toxidität/Negativität. Hier finde ich es wichtig, für dich zu entscheiden, was für dich stimmig ist. Wenn es dir ein Bedürfnis ist, Dinge direkt anzusprechen, dann solltest du das tun. Allerdings ist das Wie auch entscheidend. Wenn du den Vorwurf bekommst, zu direkt zu sein, könntest du hinterfragen, ob da was dran ist. Ob deine Art direkt zu sein hilfreich für eine gelingende Kommunikation ist oder eher hinderlich. Ich kann auf verschiedenen Arten direkt sein. Ich kann direkt sein und verletzend sein und ich kann direkt sein und gleichzeitig mitfühlend sein. Und das ist die Kunst im Miteinander. Mitgefühl zu haben für sich UND den anderen. Die eigenen Bedürfnisse äußern und Grenzen setzen und zeitgleich nachvollziehen, was den anderen in seinem Verhalten bewegt und auch das respektieren. Denn deine Meinung und Wahrnehmung ist nicht die eines anderen. So haben beide Sichtweisen ihre Berechtigung. Wenn jemand zu dir sagt „Du bist zu direkt“, dann meint er vielleicht „Du bist zu verletzend“. Nutze die Menschen und Aussagen über dich als Spiegel um dich selbst zu erkennen. Hinterfrage diese Dinge aber. Sind die Vorwürfe berechtigt? Was kannst und willst du davon für dich mitnehmen? Wie kannst du dadurch wachsen?

      Hat dir das etwas Klarheit gebracht?

  6. Liebe Bettina,

    ich verstehe nicht ganz, warum solch ein Brief werten muss. Freundschaften klar beenden finde ich äußerst wichtig und es macht mich traurig, dass das „Schluss machen“ auf freundschaftlicher Ebene so selten klar ausgesprochen wird. Aber die Art und Weise, wie dieser Brief das Leben der Empfängerin bewertet, empfinde ich als übergriffig und somit falsch.

    Nichtsdestotrotz komm ich immer wieder gerne auf deine Homepage und habe massig Spaß am lesen (:

    Liebe Grüße

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    • Liebe Jasmin,
      vielen Dank für deine Gedanken zu dem Brief, der gar nicht wertend gemeint war. Doch ich glaube zu wissen, was du meinst. Da du unsere Situation nicht kennst, kann ich verstehen, dass du diesen Brief schwer nachvollziehen kannst und er für dich vielleicht sehr (negativ) bewertend rüber kommt. Ich möchte hier nicht die Geschichte offenlegen, sie wäre zu lang und auch viel zu privat. Es ist viel passiert, was nach und nach letztendlich zum Ende geführt hat.

      Weißt du liebe Jasmin, hinter allem steckt eine Geschichte und oft urteilen wir Menschen über Dinge, ohne den ganzen Hintergrund zu kennen. Vielleicht versteht jemand diesen Brief, der eine ähnliche Situation erlebt hat und sich in den Worten wiedererkennt. Meine Ehemalige Freundin fand den Brief sehr passend beschrieben und sogar wirklich schön. Dennoch danke ich dir für deine Gedanken dazu und freue mich, wenn du auch Beiträge hier findest, die dein Herz ansprechen 🙂
      Liebe Grüße

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