Brief an die Hoffnung

16. November 2015

Liebe Hoffnung,

die Anschläge in Paris erschüttern die ganze Welt. Mehr als hundert Menschen sind gestorben, viele sind traumatisiert und fürs Leben gezeichnet oder kämpfen noch ums Überleben. Angst verbreitet sich und wächst. Es ist verständlich, denn es ist die Angst um die eigene Sicherheit und das eigene Leben, als auch das der Menschen, die wir lieben.

Krieg herrscht schon lange in der Welt. In einigen Ländern seit Jahrzehnten. Aber sofern Krieg und Gewalt am anderen Ende der Welt sind, haben wir noch keine Angst. Nun ist der Terror bei uns angekommen. Wenn auch im Nachbarland. Aber er ist nah und alles vielleicht eine Frage der Zeit, bis auch unser Land angegriffen wird. Auch wir haben Angst und verbreiten sie in die Welt. Eine Reaktion, die ein Sieg für die Terroristen ist.

Liebe Hoffnung,

lass nicht zu, dass Angst die Welt regiert und den Terror unterstützt. Gib allen Menschen die Möglichkeit, dich zu finden und an die Liebe zu glauben. Bitte zeige dich – vor allem den Menschen, die besonders nah am Unglück sind. Zeige dich ihnen durch Wärme und Hilfsbereitschaft, die durch uns Menschen weitergetragen werden. Durch kleine Momente, die große Dankbarkeit auslösen und ein Lichtblick in der momentan verdunkelten Welt sind.

Liebe Hoffnung,

so entsetzt die Welt über die aktuellen Ereignisse ist, erinnere die Menschen bitte daran, dass es auch noch Gutes in der Welt gibt und du über allem stehst. Erinnere sie daran, dass sie den Blick nach vorne auf dich richten sollen und neben der gemeinsamen Trauer und Fassungslosigkeit auch gemeinsam für den Frieden einstehen sollen. Gib ihnen die Erkenntnis, dass Gewalt nur siegt, wenn wir sie in unsere Seele einlassen. Wenn wir ihr fruchtbaren Boden geben in Form von negativen Gefühlen wie Angst, Hass und Wut und in Form von Wörtern, die für diese Gefühle stehen.

Liebe Hoffnung,

lass die Menschen wissen, dass in den Köpfen Krieg entsteht, lange bevor er ausbricht. Lass sie wissen, dass auf die gleiche Art und Weise Frieden entsteht. In den Köpfen und dann in Wirklichkeit. Erinnere sie daran, dass sie keine Alpträume erschaffen sollen, sondern schöne Träume vor Augen haben sollen durch die sie das Licht in die Welt tragen, um eine bessere Zeit zu erschaffen.

Liebe Hoffnung,

Frieden entsteht in uns. Frieden entsteht durch uns. Frieden entsteht durch dich. Bitte sei bei uns und führe uns durch die Dunkelheit, damit du in uns wachsen kannst und die Welt wieder heller werden kann.

Ich danke dir!

2 Gedanken zu „Brief an die Hoffnung“

  1. Liebe Bettina,
    was für ein wundervoller Brief. ich danke Ihnen für die wahren und warmen
    Worte. Habe ihn schon weitergereicht in meiner Familie und bei Bekannten.
    Er hat mich sehr berührt. Alles Liebe für Sie.Herzliche Grüße Anne

    Antworten
    • Liebe Anne,
      und ich danke Ihnen, dass Sie mir das geschrieben haben! Es tut so gut zu wissen, wenn man mit dem was man macht, Menschen erreichen kann. Ich freue mich sehr darüber. Auch Ihnen alles Liebe und Gute. Viele Grüße Bettina

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